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ARTE Reportage

Spezial 1000ste – Der Nahe Osten, vom Krieg in Syrien bis Gaza

ARTE Reportage
ART
Sa, 15.03.2025 | 17:25 - 18:20

Tagesgeschehen (F,D 2025)

(1) Deutschland: Die Kinder aus Aleppo – Was aus ihnen wurde? Heute, zehn Jahre nach ihrer Flucht aus Syrien, lebt die Familie noch immer in Deutschland. Die jüngeren Geschwister, Sarah und Farah, stehen kurz vor dem Schulabschluss. Helen hat gerade ihre Ausbildung zur Hotelkauffrau abgeschlossen und Mohammad arbeitet als Koch. Ihr Vater Ahmad wurde kurz vor ihrer Flucht aus Syrien vom Islamischen Staat entführt. Seit Jahren sucht die Familie nach einem Lebenszeichen – jedoch ohne Erfolg. (2) Gaza: Journalismus unmöglich Der Zugang ist ausländischen Journalisten verwehrt, nur palästinensische Reporter wie Rami Abou Jamous können noch mit ihren prekären Mitteln über den Horror des Krieges in Gaza berichten. Trotz aller Gefahren für ihr Leben filmen sie weiter, sie wollen nicht, dass Gaza aus dem Blick der Weltöffentlichkeit verschwindet. De ausländischen Journalisten müssen derweil hilflos von außen zu schauen. Zwischen 2023 und 2025 wurden 167 palästinensische Reporter getötet: Palästina ist heute der tödlichste Ort der Welt für die Presse. Einige starben mit der Kamera in der Hand, die ihre letzten Momente festhielt. Andere starben in ihren Häusern, mit ihren Familien, auch weit weg von der Front. Jeder Tod reißt eine Lücke in das kollektive Gedächtnis der Palästinenser. (3) Gaza: Wieder daheim Im Oktober 2024 berichteten wir über den Alltag des palästinensischen Journalisten Rami Abou Jamous während der ersten zwölf Monate des Krieges in Gaza. Er unterhält eine Whatsapp-Gruppe mit dem Namen "Gaza. Leben", in der er auch davon erzählt, wie er seinen Sohn Walid vor dem Grauen des Krieges schützen will. Was ist seitdem aus ihnen geworden? Nachdem sie monatelang in einem Zelt in Deir Elballah gelebt haben, kehrten Rami und seine Familie nach Gaza-Stadt zurück. Ihre Wohnung, die sie im November 2023 wegen der Bombenangriffe der israelischen Armee verlassen mussten, ist wie durch ein Wunder verschont geblieben. Rami bezeichnet das Leben der Menschen in Gaza als ein "Nicht-Leben". Denn wie soll man in einem zerstörten Gebiet leben, dort arbeiten, die Kinder erziehen und sich medizinisch versorgen? (4) Libanon: Zurück in die Trümmer In Naqoura wurden 90 Prozent der Gebäude zerstört, die meisten davon während des Waffenstillstands durch die Bulldozer der israelischen Armee. Sie kappten die Wasser- und Stromversorgung, zerstörten Straßen, die Schule, Geschäfte, die Moschee und sogar den Friedhof. Wie soll man auf diesem Trümmerfeld wieder ein neues Leben aufbauen? Der Staat und andere Geldgeber sind abwesend. Die islamistische Hisbollah schickt zwar zivile Ingenieure, um die Schäden zu begutachten, ist aber auch finanziell durch den Krieg geschwächt. Gemäß den Bedingungen des Waffenstillstands muss die Hisbollah eigentlich der libanesischen Armee und der UNIFIL-Truppe weichen, die ihren Sitz ausgerechnet in Naqoura hat. Doch wie soll dies in die Praxis umgesetzt werden, wenn der libanesische Staat sich nur schwer behaupten kann? Wie soll man mit der Hisbollah abschließen, die sozial noch immer tief verankert ist? Zusätzlich verstößt Israel täglich gegen die Resolutionen der Vereinten Nationen. In dieser schwierigen Lage versucht die Familie von Nahida Choobi sich zu behaupten.