ARTE Reportage

Tagesgeschehen (F,D 2025)
(1) Tunesien: Die Hölle für Migranten Einige Hilfsorganisationen beschuldigen Tunesiens Behörden, den Untergang von Booten mit Migranten auf hoher See zu provozieren und Exilanten, die sie vor der tunesischen Küste aufgegriffen haben, in der Wüste auszusetzen. Julien Goudichaud und Davide Mattei reisten als Touristen getarnt nach Tunesien, um diese Vorwürfe zu überprüfen. Es gelang ihnen, die Übergriffe zu beweisen, sie filmten mit Migranten beladene Busse und sie spürten die Ausgesetzten mitten in der Wüste auf, ohne Wasser, Nahrung oder Unterschlupf. Viele starben an Durst und Hitzschlag. Der tunesische Präsident Kais Saïed verfolgt seit 2021 eine repressive Anti-Migranten-Politik. Er begründet sie mit der fremdenfeindlichen Theorie des "großen Austauschs", um gegen die Anwesenheit von Exilanten im Land vorzugehen. Die EU schloss mit Tunesien ein Kooperationsabkommen zur Sicherung ihrer Mittelmeergrenze ab, darin geht es auch um die Bekämpfung des Menschenhandels. Im Gegenzug erhält Tunesien über 100 Millionen Euro von der EU. Seit dem Inkrafttreten dieses Abkommens scheint die Gewalt der Behörden Tunesiens gegen die Migranten explosionsartig zugenommen zu haben. (2) Pakistan: Die Hüter der afghanischen Musik Seit ihrer Rückkehr an die Macht im Jahr 2021 haben die Taliban die Musik in Afghanistan wieder verboten. Sie zerstören Instrumente und verfolgen Künstler. In Pakistan werden die im Exil lebenden Musiker aus Afghanistan nun von den Behörden pauschal und in Massen abgeschoben. Die pakistanische Regierung beschuldigt sie, mit terroristischen Anschlägen in Pakistan in Verbindung zu stehen: Fast eine Million Afghanen wurden wieder ins Reich der Taliban abgeschoben. Pakistanische Anwälte und Aktivisten kämpfen für das Asylrecht der Musiker. Viele leben in großer Unsicherheit, sie versuchen weiterzuspielen und ihre Musik aufzunehmen, damit ihr Erbe nicht untergeht.
- FSK o.A.