Presseclub

Tagesgeschehen (D 2025)
Krieg zwischen Israel und Iran: Wenn man die Worte der Führung in Teheran ernst nimmt, dann ist es jetzt so weit. Der israelische Angriff auf die Nuklear- und Militäranlagen sowie die militärische Führung des Iran sei eine direkte Kriegserklärung an sein Land, so der iranische Außenminister Araghtschi. Das Mullah-Regime droht mit Vergeltung. Was hat den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu dazu bewogen, ausgerechnet jetzt zuzuschlagen? In der Vergangenheit haben sich beide Länder immer wieder angegriffen. Meist blieb es bei einem begrenzten Schlagabtausch. Auch wenn zahlreiche Menschen dabei ums Leben kamen, waren die iranischen Atomanlagen bisher tabu. Das ist dieses Mal anders. Steht damit der lange befürchtete Großkonflikt der beiden tödlich verfeindeten Regime im Nahen Osten bevor mit unberechenbaren Folgen für die ganze Welt? International stößt der israelische Militärschlag auf ein geteiltes Echo. Während US-Präsident Trump das Vorgehen Israels lobt, üben zahlreiche arabische Staaten harsche Kritik am Vorgehen Netanjahus. Die Bundesregierung solidarisiert sich dagegen mit Israel und erkennt dessen Recht auf Selbstverteidigung an, nachdem sich zuvor die Tonlage zwischen Berlin und Tel Aviv aufgrund des Vorgehens im Gazastreifen verschärft hatte. Die internationale Atomenergiebehörde IAEO in Wien hatte Ende Mai darüber informiert, dass der Iran inzwischen genug hoch angereichertes Uran besitze, um Atomwaffen herzustellen. Israels Premierminister Netanjahu rechtfertigt sein Vorgehen damit, jetzt sei der letzte Zeitpunkt gekommen, um Irans Atompläne zu stoppen. Stimmt das? Oder liegt es vielmehr daran, dass das Mullah-Regime inzwischen massiv geschwächt ist? Verändert sich das geopolitische Kräfteverhältnis zu Ungunsten des Iran? Und welche Rolle spielen die USA unter Donald Trump, der den Mullahs mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht hatte, wenn sie bei den Atomverhandlungen nicht einlenken würden?
- Israels Angriff auf Iran: Selbstschutz oder maximale Eskalation?.
- Philipp Peyman Engel (Jüdische Allgemeine)
- Paul-Anton Krüger (DER SPIEGEL)
- Jens Münchrath (Handelsblatt)
- Anja Wehler-Schöck (Der Tagesspiegel)