Kippa, Kirchen und Koran – Konfliktherd Jerusalem
Menschen (D 2019)
Für Juden, Christen und Muslime ist Jerusalem das Zentrum ihres Glaubens. Doch das Zusammenleben der drei Religionen in der Heiligen Stadt ist alles andere als einfach. Seit Jahrhunderten leben sie mehr nebeneinander als miteinander. Eines der drängenden Probleme ist der Platz. Denn die Altstadt von Jerusalem ist nur ein Quadratkilometer groß. Hier befinden sich mit dem Tempelberg und der Klagemauer die heiligsten Orte der Juden. Doch auf dem Tempelberg stehen auch Moscheen. Der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee sind nach Mekka und Medina die beiden drittwichtigsten Pilgerstätten im Islam. Und auch für die eine Milliarde Christen auf der Welt ist die Grabeskirche, wo Jesus am Kreuz starb und wieder auferstand, der wichtigste Ort ihres Glaubens. Im Grunde berufen sich alle drei Religionen auf den gleichen Ursprung, das Alte Testament, und sie glauben auch alle an den gleichen Gott. Trotzdem schaffen sie es nicht, friedlich zusammenzuleben. Die Altstadt ist in Quartiere unterteilt, die sich nach den Religionen richten. Doch jüdische Siedler übernehmen immer mehr Häuser in den christlichen und muslimischen Vierteln. Im neueren Teil von Jerusalem symbolisieren zwei unabhängige Bus-Systeme, wie getrennt Juden und Muslime in der gleichen Stadt leben. Neutrale Orte, an denen sich die Religionen unvoreingenommen begegnen und austauschen können, gibt es nur wenige. Eine Gruppe von jüdischen, christlichen und muslimischen Köchen will die Gräben überwinden: Sie kochen gemeinsam und hoffen, damit auch die Menschen zusammenzubringen.