Schade, dass du eine Kanaille bist
Comedy (I 1954)
Voller Stolz fährt der Taxifahrer Paolo mit einem funkelnagelneuen Wagen seines Unternehmens durch Rom. Zu seinen ersten Fahrgästen gehören die schöne Lina und ihre beiden Brüder Peppino und Totò. Das Trio will vor die Tore der Stadt zum Strand von Ostia kutschiert werden. Dort angekommen, lädt die verführerische Lina Paolo ein, sie zum Baden zu begleiten. Aber kaum lässt er sein Taxi für einen Moment aus den Augen, versuchen Peppino und Totò, den neuen Wagen zu stehlen. In letzter Sekunde kann Paolo die Halunken in die Flucht schlagen. Danach schnappt er sich Lina, den Lockvogel des Trios. Sie soll ihm wenigstens die lange Fahrt bezahlen. Dummerweise gelingt aber auch ihr die Flucht. Wie der Zufall es will, sieht Paolo die drei Kanaillen ein paar Tage später auf den Straßen von Rom wieder. Um sie nicht entkommen zu lassen, legt er eine Vollbremsung hin – mit dem Ergebnis, dass der nachfolgende Wagen ihm ins Heck rauscht. Durch den Unfall aufmerksam geworden, machen die Halunken sich schnellsten aus dem Staub, allein Lina kann sich der aufgebrachte Paolo schnappen. Von ihren Tränen und ihrer Reue gerührt, bringt Paolo es nicht übers Herz, das hübsche Mädchen der Polizei zu übergeben. Stattdessen sucht er ihren Vater Vittorio auf, um ihn über die Machenschaften seiner Tochter zu informieren – freilich ohne zu ahnen, dass Linas feiner Herr Papa in Wahrheit der durchtriebenste Ganove von allen ist. Weil er sich längst in sie verliebt hat, macht Paolo Lina schließlich einen Heiratsantrag. Damit aber geht für den braven Taxifahrer der Ärger erst richtig los: Zuerst schenkt seine Verlobte ihm als Liebesbeweis ein goldenes Zigarettenetui, das sie ausgerechnet seinem Chef gestohlen hat, und dann benutzt Vittorio ihn nach einem dreisten Kofferdiebstahl als Fluchthelfer. Sophia Loren ("Arabeske") und Marcello Mastroianni ("Das süße Leben") gehören zu den unsterblichen Traumpaaren der Kinogeschichte. "Schade, dass du eine Kanaille bist" markiert die erste Zusammenarbeit des legendären Duos, das insgesamt zehnmal gemeinsam vor der Kamera stand. Stilistisch dem Neorealismus verpflichtet, lebt die temporeiche Liebeskomödie vom Zusammenspiel der beiden charismatischen Hauptdarsteller, bei deren Katz-und-Maus-Spiel gehörig die Funken fliegen. In der dritten Hauptrolle ist der nicht minder legendäre Regisseur und Schauspieler Vittorio De Sica ("Fahrraddiebe") zu sehen. Am 20. September 2024 wird die italienische Filmschauspielerin Sophia Loren 90 Jahre alt. Ihr Landsmann, der bereits 1996 verstorbene Marcello Mastroianni, wäre am 28. September dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Beide gehören bzw. gehörten zu den großen Schauspielerinnen und Schauspielern des 20. Jahrhunderts und prägten mit ihrem Talent entscheidend das europäische wie internationale Kino. Sophia Loren spielte sich mit Werken wie "Hausboot" (1958) "El Cid" (1961) oder "Gestern, heute und morgen" (1963) in den Schauspielolymp. Für "Und dennoch leben sie" (1960) von Regisseur Vittorio De Sica wurde die vielfach ausgezeichnete Loren 1962 nicht nur mit einem Oscar geehrt, sondern gewann ein Jahr zuvor in Cannes für ihre Darbietung bereits den Preis als Beste Darstellerin. Marcello Mastroianni erlangte bereits 1960 mit Federico Fellinis "Das süße Leben" Kultstatus. Für Fellini wurde er eine Art "Alter Ego" und es schlossen sich zahlreiche weitere gemeinsame Erfolge an wie "Achteinhalb" (1963) oder "Fellinis Roma" (1972). Mastroianni arbeitete Zeit seines Lebens mit den großen Regisseuren des europäischen Kinos zusammen, beispielsweise mit Luchino Visconti, Michelangelo Antonioni oder mit Marco Ferreri. Spätesten mit der Komödie "Hochzeit auf italienisch" (1964) von Vittorio De Sica wurden Sophia Loren und Marcello Mastroianni zum Traumpaar des italienischen Films. De Sica hatte die beiden bereits erfolgreich ein Jahr zuvor in "Gestern, heute und morgen" besetzt.
- Sophia Loren (Lina Stroppiani)
- Marcello Mastroianni (Paolo Silvistrelli)
- Vittorio De Sica (Linas Vater)
- Mauro Sacripanti (Peppino)
- Michael Simone (Toto)
- Margherita Bagni (Elsa, Egons Frau)
- Wanda Benedetti (Valeria)
- Memmo Carotenuto (Cesare)
- Maria Britneva (La turista inglese)
- Manlio Busoni (Il funzionario della Casa per il Mezzogiorno)
- Giulio Calì (La guardia notturna)
- Pietro Carloni (Il signore intriguante)
- Marga Cella (La padrona del bar)
- Pasquale Cennamo (Il maresciallo)
- Nino Dal Fabbro (Il radiologo)
- Giacomo Furia (Luigi)
- Lina Furia (La moglie di Luigi)
- Enrico Leurini (Il meccanico)
- Marcella Melnati (La nonna di Livia)
- Giulio Paradisi (Il cameriere del bar al commissariato)
- Mario Passante (Il commissario)
- Amalia Pellegrini (La vecchieta con valigia all stazione)
- Giuseppe Ricagno (Il proprietario del garage 'San Teodoro')
- Giulio Tomasini (Un tassinaro)
- Mario Scaccia (Carletto, l'uomo derubato della borsa)
- John Stacy (Il turista inglese)
- Walter Bartoletti (Il piccolo Brunetto)
- Ivana D'Andrea (Una bambina)
- Clara Fissi (Una bambina)
- Nino Mangogna (Un bambino)
- Umberto Monaci (Un bambino)
- Umberto Melnati (Egon, bestohlener Busfahrgast / Michele, l'uomo derubato del portafogli)
- Memo Benassi
- Vittorio Braschi (Fortunato, il ricettatore)
- Ada Colangeli (Una signora al commissariato)
- Terry Dalton (Una signora sul bus)
- Franco Fantasia (Un uomo)
- Suso Cecchi d'Amico (subject & scenario)
- Ennio Flaiano (subject & scenario)
- Sandro Continenza (subject & scenario)
- Alessandro Blasetti
- Isa Bartalini (assistant director)
- Mara Blasetti (assistant director)
- Paolo Di Valmarana (assistant director)
- FSK 12