Paradies: Liebe
Drama (A,D,F 2012)
Teresa möchte im Urlaub eine Auszeit von ihrem Leben als alleinerziehende Mutter nehmen. Eine Ferienanlage in Kenia hat sie nicht nur wegen Strand und Sonne ausgesucht. Sie ist ein Anlaufpunkt für österreichische Frauen um die 50, für die das Sexualleben zu Hause weitgehend passé ist. Von ihrer Freundin Inge erfährt Teresa, dass "Sugarmamas" dort getrost ihre Komplexe abstreifen und Abenteuer mit den "Beachboys" genießen können. So einfach mit einem von ihnen ins Bett zu gehen, das schafft Teresa jedoch nicht auf Anhieb. Als sie den zurückhaltenden Munga kennenlernt, ist es jedoch anders: Bei ihm fühlt sie sich schön und begehrt. Geschickt lässt er die Touristin glauben, dass es in Afrika eine besondere Form der Liebe gibt – ewig und ohne Altersgrenzen. Im Rausch der Gefühle vergisst Teresa sogar den Geburtstag ihrer pubertierenden Tochter, mit der sie über die Mailbox kommuniziert. Das Glück währt allerdings nicht lange, denn Munga beginnt – wie alle anderen – nach Geld zu fragen: für seine angebliche Schwester und ihr Baby, für die Schule im Ort und schließlich für den kranken Vater. Natürlich weiß Teresa, was los ist. Und sie zieht daraus ihre Lehren: Zutiefst verletzt hat sie keine Hemmungen mehr, sich Männer einfach zu nehmen. Schon bald beginnt Teresa, Grenzen zu überschreiten. Margarethe Tiesel spielt in "Paradies: Liebe" schonungslos eine 50-jährige Alleinerziehende, die sich als Sextouristin in eine Scheinwelt begibt und dort die Lust an der Macht entdeckt. Mit makellosen, perfekt komponierten Bildern erzählt die Tragikomödie eine bitterböse Geschichte. Die Verbindung aus schwarzem Humor, beißendem Sarkasmus und abgrundtiefer Traurigkeit weisen den Film als ebenso meisterhaftes wie umstrittenes Kunstwerk aus. "Paradies: Liebe" feierte 2012 seine Premiere beim Filmfestival in Cannes. Redaktionshinweis: "Paradies: Liebe" bildet den Auftakt zu Ulrich Seidls "Paradies"-Trilogie, die von Ödön von Horváths Drama "Glaube Liebe Hoffnung" sowie dem Paulusbrief inspiriert ist. Erzählt werden Geschichten von drei Frauen und ihren unerfüllten Sehnsüchten. Den zweiten Teil "Paradies: Glaube" zeigt 3sat am Samstag, 23. November, um 23.15 Uhr. Am Samstag, 30. November, um 23.20 Uhr, folgt der dritte und letzte Teil, "Paradies: Hoffnung".
- Margarete Tiesel (Teresa)
- Peter Kazungu (Munga)
- Inge Maux (Teresas Freundin)
- Dunja Sowinetz (Urlauberin)
- Helen Brugat (Urlauberin)
- Gabriel Mwarua (Gabriel)
- Josphat Hamisi (Josphat)
- Carlos Mkutano (Salama)
- Melanie Lenz (Teresas Tochter)
- Maria Hofstätter (Teresas Schwester)
- Livingson Nyambu (Tourguide)
- Tobias Kasiwa (Animateur)
- Leonora Migide (Schwester Munga)
- Anderson Mutisya (Stripper)
- Francis Aluoch (Room Boy)
- Kenga Randu (Room Boy)
- Samuel Koigi (Freund Inge Maux)
- Gabriel Lima (Autodromfahrer)
- Werner Lehner (Autodromfahrer)
- Fritz Neidhardt (Autodromfahrer)
- Natascha Klonfar (Autodromfahrer)
- Jenny Nehiba (Autodromfahrer)
- Marcel Schöner (Autodromfahrer)
- Brigitte Egritzberger (Autodromfahrer)
- Jasmin Mohammed Aly (Autodromfahrer)
- Stefan Rak (Autodromfahrer)
- Christian Toth (Autodromfahrer)
- Wolfgang Weber (Autodromfahrer)
- Robert Caha (Autodromfahrer)
- Lydia Orfandl (Autodromfahrer)
- Dominik Streimelweger (Autodromfahrer)
- Petra Brandlmayer (Autodromfahrer)
- Manuel Dremml (Autodromfahrer)
- Kadir Al Bayrak (Autodromfahrer)
- Anton Steenbock (Autodromfahrer)
- Manfred Holub (Autodromfahrer)
- Silvia Vasovec (Autodromfahrer)
- Afrikan Singers (Musikanten)
- Joseph Kilonzo (Musikanten)
- Stephen Nyale Karish (Musikanten)
- Ulrich Seidl (screenplay)
- Veronika Franz (screenplay)
- Ulrich Seidl
- Daniel Hoesl (first assistant director)
- FSK 16