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Nackt im Netz – Der geheime Handel mit Sexfotos

Nackt im Netz – Der geheime Handel mit Sexfotos
ZIN
Mo, 02.12.2024 | 12:45 - 13:15

Menschen (D 2023)

Sexuell explizite und intime Fotos und Videos von Frauen werden auf großen Social-Media-Plattformen wie Reddit geteilt und gehandelt – meistens ohne Wissen und Zustimmung der Betroffenen. Der Online-Missbrauch verfolgt die Frauen bis in die reale Welt. Sie werden beschimpft, erniedrigt und bedroht. Selbst, wenn die Betroffenen wissen, wer ihre Bilder gepostet hat, können sie nicht so leicht etwas dagegen unternehmen. BBC-Reporterin Monika Plaha geht in ihrer investigativen Reportage diesem gefährlichen Internet-Trend auf den Grund. Sie trifft Frauen, deren Leben durch die Veröffentlichung intimer Bilder ruiniert worden ist, und geht der Frage nach, warum es so schwer ist, gegen solche Veröffentlichungen vorzugehen. In Großbritannien ist der heimliche Handel mit freizügigen Bildern nur dann eine Straftat, wenn damit bewusst dem Opfer Leid zugefügt werden soll. Männer, die solche Bilder in Online-Communities posten, nutzen diese Gesetzeslücke. Sie brauchen nur zu argumentieren, dass sie die Frauen damit nicht verletzen möchten, und haben keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten. Der britische Gesetzgeber schützt die Frauen nicht ausreichend, und auch die Social-Media-Unternehmen stellen sich nicht dem Problem. Reddit verweist auf die Verantwortung der freiwilligen Moderatoren in den Communities, doch die werden nur selten kontrolliert. Wenn Frauen gegen die Veröffentlichung ihrer Bilder bei Reddit angehen wollen, müssen sie oft monatelang warten, bis die Dateien gelöscht werden. Manchmal werden die Bilder gar nicht entfernt. Doch selbst nach erfolgter Löschung bleibt die ständige Angst, dass dieses Material wieder auftaucht, da es möglicherweise bereits an Tausende von Nutzern im Internet weitergeleitet wurde. Besonders gefährdet sind südasiatische Frauen. Kulturell wurden sie darauf konditioniert, nicht über Tabuthemen zu sprechen. Als Betroffene trauen sie sich oft nicht, Hilfe zu suchen, da sie befürchten, von ihren Familien verstoßen zu werden. Das macht sie leicht erneut zum Opfer, denn manche von ihnen werden zusätzlich erpresst. Die Dokumentation dringt tief in die Schattenseiten von Reddit und der sogenannten Sammlerkultur ein, die in den Communities gepflegt wird. Monika Plaha gelingt es sogar, die Identität eines Mannes zu entlarven, der für die Gründung einer dieser Gruppen verantwortlich ist.