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Ein Jahr auf unserer Erde – Die fantastischen Vier

Die fantastischen Vier

Ein Jahr auf unserer Erde – Die fantastischen Vier
WE3
Mo, 30.12.2024 | 11:10 - 11:55

Natur (D 2024)

Die ewige Reise unserer Erde um die Sonne bestimmt alles Leben auf unserem Planeten. Auf keinem anderen gibt es Jahreszeiten. Sie sind eine Folge der leichten Neigung der Erdachse. Jeder erlebt sie anders, je nachdem, wann er sich wo gerade befindet. Die sechsteilige Serie "Ein Jahr auf unserer Erde", gedreht an 60 verschiedenen Orten, begleitet 12 Monate lang mehrere ausgesuchte Tierfamilien. Christoph Maria Herbst, bekannt als Stromberg in der gleichnamigen TV-Comedy-Serie, erzählt zu den atemberaubenden Bildern, wie sie den ständigen Wechsel von Wetter, Klima und Tageslänge meistern. Mit dem neuen Jahr beginnt ein neues Leben. Nach zweimonatiger Brutzeit schlüpft ein kleiner Königspinguin aus dem Ei. Er muss sich auf eine sehr wechselvolle Welt einstellen, in der nur eines konstant bleibt: der Wandel. Das Europäische Eichhörnchen hat gut für den Winter vorgesorgt und über 3.000 Nüsse versteckt. Das erfordert eine sorgfältige Planung und ein gutes Gedächtnis. Kürzlich fanden Wissenschaftler heraus, dass der Hippocampus der Eichhörnchen im Herbst um 15 Prozent wächst – jener Teil des Gehirns, der unter anderem für Lernen und Orientierung zuständig ist. Und hat es dann sein Versteck gefunden, muss es die kostbare Nuss auch noch gegen Konkurrenten aus den eigenen Reihen verteidigen. Besonders heftige Konkurrenz herrscht zwischen den Riesenseeadlern an der Ostküste Japans, die zu den mächtigsten Greifvögeln der Welt zählen. Wenn die Buchten größtenteils zugefroren sind, ist Beute rar – selbst um den kleinsten Fisch entbrennen heftige Kämpfe zwischen den Giganten. Erst mit der Eisschmelze wird wieder Ruhe einkehren. Im Frühling wird das Leben auf der Nordhalbkugel wieder leichter und überall sprießt neues Leben. Jetzt wird es Zeit, eine Familie zu gründen. Manche Tiere allerdings brauchen ihre Zeit, um richtig durchstarten zu können. In den französischen Alpen hält sich der Schnee auf 2000 Meter Höhe noch lange. Zwar erweckt die Sonne das Grasfroschmännchen aus seiner Winterstarre. Doch als typischer Kaltblüter, dessen Körpertemperatur von der Außentemperatur abhängig ist, fällt es dem Frosch schwer, den Weg zum Laichtümpel zurückzulegen. Immer wieder wollen seine Muskeln nicht so, wie er will. Wie soll er da für Nachwuchs sorgen? Im Sommer verwandelt die sonst so lebensspendende Sonne die Erde mancherorts in eine Hölle. Kaum irgendwo toben so viele Buschbrände wie in Nordaustralien. Ein Colettsittichpaar zieht seine Jungen in einem Termitenbau groß. Als die Küken kurz vor dem Ausfliegen stehen, umzingeln Flammen den Bau. Es gibt kein Entkommen. Wenn sich die Erde auf dem letzten Viertel ihrer Jahresrundreise befindet, geht es für die Moschusochsen auf dem Dovrefjell in Norwegen um alles oder nichts. Nur die mächtigsten Bullen können einen Harem um sich scharen. Immer wieder müssen sie ihn gegen Konkurrenten verteidigen. Dann knallen ihre mächtigen Dickschädel mit 50 Kilometern pro Stunde frontal gegeneinander – eines der beeindruckendsten Naturschauspiele des Nordens. Im Süden ist das Königspinguinküken inzwischen so weit, den Erwachsenen ins Meer zu folgen und eigenständig zu jagen. Doch wird es den lauernden Schwertwalen entkommen können, unerfahren wie es noch ist? Am 21. Dezember beendet die Erde ihre Reise um die Sonne – und beginnt sie sofort wieder von vorn. Und so werden auch all ihre Bewohner wieder vor alten und neuen Herausforderungen stehen – im nächsten Jahr auf unserer Erde.